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Rund um Tierversuche in Kosmetika

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Noch immer werden für mehrere Ingredienzien in Kosmetik schreckliche Tierversuche absol-viert. Die Gedanken, dass zum Beispiel Kaninchen oder Mäuse elend erleben mussten und zum Sterben verurteilt wurden und das nur für Kosmetik, sind beängstigend. Sich zu erkunden über die Amtszeichen, Falschaussagen und Weiteres scheint nicht grade einfach zu sein.   Ob eine Salbe der Haut Leid antut oder Schampon Allergien hervorruft, wurde auch  über Jahrzehnte in Tierversuchen getestet, die in der EU stattfanden. Bekrittelt wird allerdings, dass jedes an Tieren überprüfte Produkt oder dessen Zutaten von diesem Tierversuchsausschluss nicht ausgeschlossen ist, dabei ist es unbedeutend, ob es gültige und anderweitige Konzepte gibt. Eine mögliche Folge davon wäre, dass Substanzen hinzugefügt werden, die nicht bedenkenfrei sind oder dass Neuentdeckungen überhaupt nicht eingesetzt werden.  Mehrere Konsumenten haben den Entschluss, dass keinerlei Lebewesen Schmerzen haben sollten für ihre Kosmetik. Tierexperimente sind heikle Angelegenheiten, bei denen Tiere für die Vorteile der Menschheit hinhalten müssen. Inwiefern dies zu verantworten ist, fragen sich nur wenige Menschen. Einige beachten nun mehr beim Kauf darauf und setzen gezielt auf natürliche Kosmetik frei von tierlichen Tests. Kristin Bothor ist der Meinung, dass die Natürlichkeit durch Pflegeprodukte gefördert werden soll und das möglichst mit gutem Gewissen. Meist werden diese Lebewesen, wie zum Beispiel Mäuse und Ratten, in mickrigen Gefäßen aufbewahrt, in denen ihnen die Stoffe zugeteilt werden. Das kann sowohl in das Sehorgan geträufelt werden, als auch auf kaputte haut angebracht werden. Betäubungsmittel sind hierbei nicht üblich oder im Standard-programm.

Wie ist denn überhaupt die momentane rechtliche Lage dafür?
Wie Tierversuche rechtlich dargestellt werden, wird von der EU angeordnet. Ab 2003 wurde bekannt, dass Tierexperimente für Pflegeartikel ausgeschlossen werden sollen und die bereits getesteten Zutaten von Kosmetik auch allmählich vom Absatzgebiet verschwinden sollten. Erst 2009 wurde dies möglich, jedoch mit Ausnahmefällen wie spezifische Experimente für pflegende Substanzen, die noch immer nicht verboten waren. Als geschichtlichen Stichtag den Tiertests entgegenzuwirken und diesen endgültig abzuschaffen, gilt letztendlich der 11 März 2013. Dieses Gesetzt untersagt Schönheitspflegeunternehmen Tests mit Lebewesen zu unternehmen, welche zu beantragen und auch solche in der EU zu verkaufen, falls für die Entstehung und Produktion Lebewesen missbraucht und zum Opfer gefallen sind. Trotzdem finden Fabrikanten noch immer Verstecke, in denen sie diesem Leitsatz trotzen, da dieses Marktverbot nur für neuartige Erzeugnisse gilt, was so viel bedeutet, dass sämtliche Erzeugnisse, die vor dem 11.März 2013 an Lebewesen untersucht wurden, noch immer frei von Kennzeichnung anzubieten sind. Dies ist der Großteil sämtlicher Waren.  Viele Fabrikanten machen sich noch immer auf den chinesischen Markt davon oder aber in verschiedene Nationen, in welchen Experimente mit Tieren noch vorgeschrieben sind. Trotz des beschlossenen Gesetzes 2013 werden Einzelne Ingredienzien trotzdem geprüft. Dies ist so, da manche der verwendeten Substanzen auch anderswo eingesetzt werden, wie zum Beispiel in Putz- und Waschmitteln. In diesen Mitteln sind Tests an tierischen Lebewesen von der Europäischen Chemikalienverordnung angeordnet. Demnach kann ein, schon an Tieren überprüfter Stoff, in Pflegeprodukten vorhanden sein.  Dabei soll seit 1989 die germanische Pflegeproduktbranche laut eigener Aussage aus eigenem Antrieb diese Experimente schon ausschließen. Die Branche befürchtet dadurch eine Gefährdung der Hervorbringungen von Neuerungen. Die Experimente außerhalb der EU bleiben noch immer intakt. Dabei ist die absolute Zahl nicht gefallen. 2011 wurden un-gefähr drei Millionen tierische Lebewesen mit Tests für Kosmetik überprüft.

4 Siegel, die gegen Tierversuche sind:
Eines der Siegel gegen Tierversuche ist das HCS-Siegel, ausgeschrieben Humane Cosmetics Standard (Siehe Abbildung 1). Das „springende Kaninchen“ steht dafür, dass es einen bestimmten und nicht abwandelbaren Kalendertag gibt, an dem die Firma Erzeugnisse ohne Tierexperimente absolviert oder in Anweisung gibt. Lieferanten dürfen ebenfalls nicht mit Tierexperimenten arbeiten oder andere die Anweisung dazu geben. Nicht untersagt sind allerdings Elemente von verstorbenen oder lebhaften Kreaturen.                                                                                                           

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Abbildung 1

Ein weiteres Siegel ist der Internationale Herstellerverband gegen Tierversuche in Kosmetik, kurz genannt IHTK (Siehe Abbildung 2).  Es ist eines der populärsten Logos.  Dieses „Kanin-chen mit der schützenden Hand“ repräsentiert ebenfalls das Verbot der Tierexperimente auch ohne Anweisungen. Hierbei darf allerdings auch kein Bündnis zu weiteren Firmen bestehen, die Experimente an Lebewesen unterstützen. Bei diesem Logo ist auch nicht erlaubt Ressourcen anzuwenden, die anschließend an den 1.1.1979 in Verkauf gekommen sind und folglich daraufhin überprüft wurden. Elemente von erlegten oder gefolterten Lebewesen sind hierbei allerdings nicht erlaubt, im Gegensatz zu dem HCS- Siegel.

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Abbildung 2

Ein zusätzliches Logo ist die Veganblume (Siehe Abbildung 3). Dieses stellt eine Sonnenblume in einem Kreis dar. Auch bei dieser Vergabe des Logos ist es nicht erlaubt, Experimente mit Tieren zu vollziehen oder in Anweisung zu geben. Dies gilt ebenfalls für die Ressourcenanbie-ter. Im Großen und Ganzen bedeutet dieses Siegel, dass absolut null tierische Sachen einge-setzt werden dürfen.

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Abbildung 3

Dieses Logo ist das sogenannte BDIH und steht für Kontrollierte Natur-Kosmetik (Siehe Abbil-dung 4). Hier ist es so, dass keinerlei Tierexperimente bei der Produktion, der Entstehung und bei der Begutachtung des Endergebnisses vorgenommen oder in Anweisung gegeben werden dürfen. Ressourcen, die allerdings vor dem 1.1.1998 bis dahin in keiner Weise im Handel waren, sind nur befugt, vorausgesetzt sie sind nicht an Lebewesen erprobt. Allerdings sind produzierte Substanzen von den Tieren wie Milch und Honig erlaubt. Im Gegensatz zu Ressourcen des Kadavers wie animalisches Fett und Weiteres, diese sind nicht im Produkt zugelassen.  Allerdings gibt es auch Kosmetik, die biologisch hergestellt wurde und bei der keine Tierversuche durchgeführt wurden, die aber trotzdem kein Logo haben. Diese Logos stellt allgemein ein Leitfaden dar, an denen sich Verbraucher orientieren können, da Firmen sich an bestimmte Kriterien binden müssen.

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Abbildung 4

Gibt es eine Alternative zu Tierversuchen?
Laut Forschern ist keine Alternative zu Tiertests vorhanden, die beweisen kann, dass bestimmte Substanzen Überempfindlichkeiten, Unfruchtbarkeit oder sogar Krankheiten hervorrufen können. Der Ausschluss, der erst 2009 bekannt gegeben wurde, wurde ordentlich hinterfragt, da die EU 2001 ebenfalls skeptisch war, weil es keinerlei Aussichten auf Alternativen gab. Das erstmalige Gesetz besagt, dass man nicht testen muss, inwiefern sich die Bedrohung der menschlichen Gesundheit durch neuartige Stoffe ändert, die nicht auf die vorherige Weise überprüft wurden. Eine Möglichkeit ist, besondere Zellkulturen verwenden, um Irritationen der Haut zu testen. Das größte Problem bei Alternativen ist jedoch, dass diese beurteilt werden anhand der naheliegenden Ergebnisse der Tierexperimente, egal ob diese stimmen oder nicht. Bemängelt wird seit langem, dass  gute und passende Alternativmöglichkeiten nicht angenommen werden, da sie nicht an die minderwertigen Tierversuche herankommen.

Wie denkt ihr über Tierversuche? Einige, die ich befragt habe, haben erschreckend, finde ich, die Schultern gezuckt. Ich hoffe das wird sich noch ändern.

Eure Elena

Quellen:
– Ingrid Newkirk und Harald Ullmann: „Kosmetik ohne Tierversuche“, http://www.peta2.de/kosmetik-ohne-tierversuche, 01.04.2016.
– Julia Merlot: „Medizin: Kritik an Verbot von Tierversuch-Kosmetika“, http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/kosmetik-ohne-tierversuche-in-der-eu-a-888498.html, 12.03.2013.
– Kristin Bothor: „Kosmetik ohne Tierversuche“, https://www.nu3.de/blog/kosmetik-ohne-tierversuche/, 28.02.2014.
– Ingrid Newkirk und Harald Ullmann: „Kosmetik ohne Tierversuche“, http://www.peta2.de/kosmetik-ohne-tierversuche, 01.04.2016
– Vier Pfoten: „Labels für tierversuchsfreie Kosmetik“, http://www.vier-pfoten.de/kampagnen/tierversuche/kosmetik-und-tierversuche/labels-fuer-tierversuchsfreie-kosmetik/, 01.04.2016.
– Sinja Schütte: „Nachhaltigkeit in der Naturkosmetik“, http://www.livingathome.de/wellness-gesundheit/2063-rtkl-nachhaltigkeit-der-kosmetik, 14.01.2016.
– Angela Kubli: „Kosmetik ja, aber ohne leidende Tiere, http://www.codecheck.info/news/Kosmetik-ja-aber-ohne-leidende-Tiere-61193, 12.05.16.